Auch das Springerknie gehört zu den häufigeren Verletzungen unter Sportlern, vor allem wenn diese oft Sprünge ausführen. Im Englischen fällt dafür oft die Bezeichnung „jumpers knee“; medizinisch wird es als „Patellaspitzensyndrom“ bezeichnet. Bei einem Springerknie ist meist die Unterseite der Kniescheibe betroffen. Der Streckmuskel läuft in einer Sehne aus, welche über die Kniescheibe in den Unterschenkel übergeht. Kommt es zu einer Überbelastung, so kann dies zu Schmerzen und Schwellungen führen. Oft tritt der Schmerz auf der Oberseite der Kniescheibe auf, dort wo sich die Verbindungsstelle zum Unterschenkel befindet. Die Schmerzen und Beschwerden beginnen meistens schon während dem Aufwärmen oder am nächsten Morgen nach dem Sport. Dann können sich die Schmerzen weiter steigern, wenn nicht pausiert wird. Generell können diese dann so schlimm werden, dass Sport nicht mehr möglich ist. Auch ist es möglich, eine chronische und sehr langwierige Angelegenheit heranzuzüchten, wenn die Beschwerden immer wieder ignoriert werden.

Ursachen

In der Regel kommt es zu einem Springerknie, weil die Belastung während einer Tätigkeit, zu groß geworden ist. Bei ständiger oder längerer Überbelastung, in diesem Fall durch ständige Sprünge, entstehen die Schmerzen schleichend. Auch eine falsche Absprungtechnik kann als Ursache genannt werden. Falsche oder unpassende Sportschuhe, vor allem mit einer schlechten Stoßdämpfung, müssen in Betracht gezogen werden, vor allem wenn man immer wieder mit Springerknien zu tun hat. Verschlechternd auswirken kann sich ein harter Boden oder Untergrund. So sind auch Spikes eher ungeeignet für Springer, da sie meist keine Stoßdämpfung integriert haben.

Wie kann man Kniebeschwerden vorbeugen?

Korrektes Aufwärmen kann eine Vielzahl von Verletzungen vorbeugen, so auch dem Springerknie. Wichtig vor dem Sprungtraining ist, sich auch diesbezüglich aufzuwärmen und den späteren Sprungbewegungen und Belastungen, eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Hier sollten mindestens 20 Minuten Zeit investiert werden. Im Anschluss an die Sprungübungen sollten Dehnübungen folgen, welche speziell der Vorbereitung der Muskeln gelten. Diese sollten die Vorderseite der Oberschenkel betreffen, wobei an dieser Stelle keinerlei Schmerzen auftreten dürfen.

Athleten führen während dem Training unzählige Sprünge oder Läufe aus, sodass die Belastung auf die Knie besonders hoch ist. Aus diesem Grund sollte das Training durchdacht sein, wobei sich die Sprünge angemessen über das Training verteilen. Ebenfalls unterschätzt, wird die Belastung bei schnellen Starts an Startblöcken. Auch hier geht die Belastung auf die Kniesehne. Kalte und unaufgewärmte Starts aus dieser Position können das Training jedoch ziemlich schnell beenden und mit einem Sehnenriss aufhören. Ein langsamer Trainingsaufbau ist demnach bedeutsam.

Sportschuhe mit einer stoßdämpfenden Sohle sind absolut wichtig, vor allem, wenn regelmäßig auf einem harten Untergrund trainiert wird. Spikes sollten nur dann getragen werden, wenn diese für spezielle Sprünge oder Trainingseinheiten notwendig sind. Dann entscheidet noch die korrekte Absprungtechnik beim Springen darüber, inwiefern die Knie geschont werden.

Was tun bei Springerknie?

Nicht immer lassen sich die Verletzungen vermeiden und es besteht stets das Risiko, sich doch zu verletzen. Dabei geht das sogar ziemlich schnell, auch wenn man noch so intensive Vorkehrungen zur Vermeidung getroffen hat. Leider dauert die Heilung relativ lange und nicht immer verläuft die Heilungsphase komplett problemlos. Wer also bereits Beschwerden in diesem Bereich bemerkt, auch wenn diese noch nicht so ausgeprägt erscheinen, ist es anzuraten, einen Arzt aufzusuchen. Schmerzen und eine ungewohnte Steifheit während dem Aufwärmen, können ein erstes Anzeichen sein. Auch dann, wenn die Stellen am nächsten Tag nach dem Sport, ungewöhnlich stark schmerzen. Wer nicht direkt zum Arzt und Orthopäden gehen möchte, der kann erste Maßnahmen zur Eigenbehandlung ergreifen:

  1. Ruhe und Schonung
    Zunächst gilt es, die Trainingsbelastung herunterzufahren, da es sich bei Springerknien immer um eine Überbelastung handelt. Wer bei Sprungübungen Schmerzen verspürt, der sollte sie schlicht nicht mehr durchführen oder die Intensität herunterfahren.
  2. Tipps zur Vorbeugung beachten
    Vorbeugung ist die beste Maßnahme gegen einen Besuch beim Arzt. Die größte Aufmerksamkeit gilt dabei dem Aufwärmen. Sofern bereits Probleme bestehen, können diverse Aufwärmübungen auch dann durchgeführt werden, wenn kein weiteres Training erfolgt. So wird verhindert, dass die betroffenen Bereiche steif und unbeweglich werden.
  3. Kühlen
    Springerknie sollte gekühlt werden, vor allem nach dem Training und direkt auf der betroffenen Stelle. Hierfür eignen sich Eisbeutel oder Coldpacks, alternativ natürlich auch Eiswürfel. Pro Anwendung genügen 15 Minuten, während man das Kühlelement über die schmerzenden Stellen streicht. Das Kühlen kann und sollte mehrfach pro Tag durchgeführt werden. Zwischen Eis und Haut darf sich ein Handtuch befinden, um Erfrierungen zu vermeiden.
  4. Muskelkräftigende Übungen ausführen
    Übungen zur Stärkung der Muskulatur sind absolut wichtig, um einem Springerknie künftig entgegenzuwirken. Zuerst sollten die Übungen ohne Belastung erfolgen. Dabei die Streckmuskeln des Knies ausstrecken und anspannen. Diese Anspannung für etwa 20 Sekunden halten und wieder für 30 Sekunden entspannen. Die Übung kann für etwa 5 Minuten durchgeführt werden, bei Schmerzen ist jedoch vorzeitig abzubrechen. Es bringt nichts, in den Schmerz hineinzuarbeiten. Wenn diese Übung jedoch gut funktioniert, so können andere das Training ergänzen, beispielsweise indem das Knie sich in einer gebogenen Stellung befindet.
  5. Klebebänder zur Stabilisierung
    Während dem Sport lassen sich intensive Schmerzen verringern, wenn so genannte Tapes angewandt werden. Sie werden unter die Kniescheibe geklebt oder alternativ auch über die Kniescheibe gezogen. Wichtig ist, dass dies bestenfalls ein Orthopäde oder Physiotherapeut vornimmt, da ausgebildete Fachkräfte die exakte Stelle für das Tapen kennen. Wird das Band unter die Kniescheibe gelegt, so können sich die Blutgefäße abkleben.
  6. Trainingsalternative suchen
    Möchte man seine Kondition nicht aufgrund seiner Knieverletzung verlieren, muss aber dennoch sein Knie schonen, so empfiehlt es sich, die Trainingsrichtung zu wechseln. So kann man beispielsweise Fahrradfahren oder Schwimmen gehen, um seine Kondition aufrecht zu halten. Sofern sämtliche Maßnahmen keine Wirkung erzielen oder die Schmerzen schlimmer werden, so sollte auf jeden Fall ein Arzt hinzugezogen werden. Dabei ist auf keinen Fall länger als maximal 4 Wochen abzuwarten. Auch die Unterstützung durch einen Physiotherapeuten kann den Heilungsprozess beschleunigen, sodass alsbald wieder mit dem richtigen Training begonnen werden kann.
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