Auch das Phänomen „Seitenstechen“ stellt ein nicht unbekanntes körperliches Problem dar. Beinahe jeder hatte schon mindestens einmal in seinem Leben, ein Stechen in der Seite. In der Regel handelt es sich dabei um organische Schmerzen, die während einer körperlichen Anstrengung auftreten, etwa während dem Joggen oder anderen Laufsportarten. Das Seitenstechen beginnt zunächst mit einem eher dumpfen Schmerz und steigert sich während der Aktivität in einen stechenden Schmerz. Da dieser meist nicht lange ausgehalten wird, wird das Training meist unterbrochen oder angepasst.

Ursachen

Während der vergangenen Ursachenforschung ist man auf unterschiedliche Ergebnisse gekommen, die das Auftreten von Seitenstechen erklären könnten. Ein finales Ursachenbild gibt es allerdings nicht. Vermutet wird ein Sauerstoffmangel, welcher schließlich zu einem Krampf im Zwerchfell führt. Das Zwerchfell ist ein größerer Muskel, welcher die Brusthöhle von der Bauchhöhle trennt. So kann es sein, dass noch nicht vollständig verarbeitete oder verdaute Speisen, auslösend sind. Auch körperliche Müdigkeit könnte eine Erklärung sein. Vorkommend ist der Schmerz sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Seite, wobei dieser vom Sportler meist exakt lokalisiert werden kann.

Behandlung

Medikamentös muss das Seitenstechen nicht behandelt werden, auch ist die Vorstellung bei einem Mediziner meist nicht notwendig. Am einfachsten lässt sich das Seitenstechen behandeln, indem die Aktivität eingestellt oder herabgesetzt wird. Beim Joggen kann einfach das Tempo verlangsamt werden, beispielsweise mit zwischenzeitlichem Gehen. Viele erfahren dadurch eine Linderung oder ein Verschwinden des Seitenstechens. Bei Dauerläufern oder Langzeitjoggern tritt das Phänomen sehr häufig auf, woraus sich einige Erfahrungswerte ergeben.

Stechen auf der rechten Seite kann umgangen werden, indem das Ausatmen passiert, während der linke Fuß auf dem Boden auftritt. Sticht es auf der linken Seite, so wird mit dem Auftreten des rechten Fußes ausgeatmet. Dies erfordert etwas Konzentration und Übung, kann aber tatsächlich helfen. Ebenfalls ist bekannt, dass es einigen Läufern hilft, bei Seitenstechen kurzzeitig die Arme über dem Kopf zu halten, während sie weiterlaufen und das Einatmen intensivieren. Hilft diese Maßnahme auch nichts, so kann man die Haltung während dem Laufen verhindern. So beugt man sich hierfür einfach weiter nach vorne und drückt mit der Faust oder den Fingern direkt unter den Rippenbogen, dort wo die schmerzende Stelle liegt. Zeigt auch diese Maßnahme keine Wirkung, so muss die Aktivität pausiert werden. Weiter trainiert werden kann erst, wenn das unangenehme Seitenstehen vorbei ist. Dann ist eine Wiederaufnahme der Tätigkeit möglich, jedoch reduziert und langsam steigend.

Kann man Seitenstechen vorbeugen?

Da Seitenstechen keine Krankheit oder eine Folge falschen Trainings ist, ist es schwierig die Ursachen zu finden, geschweige denn, dem Seitenstechen komplett vorzubeugen. Trotzdem sind ein paar hilfreiche Tipps bekannt, welche von Sportlern stammen, die selbst immer wieder mit Seitenstechen zu tun haben. So sollte das Aufwärmen von mindestens 15 Minuten fest im Trainingsprogramm integriert sein. Dadurch kann sich der Körper der Belastung anpassen und auf die kommende Anstrengung vorbereiten. Nachfolgende Tipps gegen Seitenstechen können auf alle Sportarten übertragen werden:

  1. Ein allmählicher Trainingsaufbau mit korrekten Wechseln der Intervalle oder der Geschwindigkeit und der Dauer.
  2. Die Geschwindigkeit auf etwa 70 – 80 % des Maximums ausrichten.
  3. Regelmäßig seine Atmung während dem Training oder einem Wettkampf kontrollieren (Schnappatmung unter Kontrolle bringen).
  4. Keine großen und schweren Mahlzeiten vor dem Training zu sich nehmen (3-4 Stunden vor Trainingsbeginn).
  5. Leichte Nahrungsmittel vor dem Training essen, um keinen leeren Magen während diesem zu haben.

Seitenstechen ist häufig eine Begleiterscheinung von falscher Atmung. Zwar passiert diese willkürlich, wer jedoch häufiger mit Seitenstechen zu tun hat, der sollte bewusster darauf achten. So lässt sich während dem Laufen die Atmung entsprechend kontrollieren, wenn man die Schritte mitzählt. Zum Beispiel: Einatmen während Schritt 1 – 4, Ausatmen während Schritt 1-3.

Schmerzen & Verletzungen