Ein Ganglion ist ein abgekapselter Hohlraum (Beule / Buckel), der mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt ist und mit einem Gelenk oder einer Sehnenscheide verbunden ist.

Auftreten

Eine Ganglion (-Zyste) tritt am häufigsten an der Rückseite des Handgelenks auf, gefolgt von der Vorderseite des Handgelenks. Aber auch die Füße und Knöchel sind betroffen. Der Verlauf zieht sich oft über Monate hin. Es handelt sich um eine harmlose Anomalie bei der normalerweise keine weiteren Symptome auftreten. Gelegentlich können Beschwerden wie Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Kraftverlust auftreten. Diese werden meist durch den Druck der Schwellung auf benachbarte Sehnen oder Nerven verursacht.


Merkmale

Die durchschnittliche Größe dieser Zysten beträgt 2,0 cm, es wurde jedoch auch über exzidierte Zysten von mehr als 5 cm berichtet.

Zu den Risikofaktoren gehört Gymnastik. Etwa die Hälfte der Fälle bildet sich von selbst zurück. Jährlich erkranken etwa 3 von 10.000 Menschen neu an einem Ganglion des Handgelenks oder der Hand. Am häufigsten treten sie bei Frauen im jungen und mittleren Alter auf.

Ursache

Die genaue Ursache ist unbekannt. Man geht davon aus, dass der zugrunde liegende Mechanismus in einer Ausstülpung der Synovialmembran besteht.

Am wahrscheinlichsten ist die "Hernie Hypothese", der zufolge sie als "Ausstülpung oder Ausdehnung eines geschwächten Teils einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide" auftreten. Diese Beschreibung stützt sich auf die Beobachtung, dass die Zysten in der Nähe von Sehnen und Gelenken auftreten. Die mikroskopische Anatomie der Zyste ähnelt der des Tenosynovialgewebes, und die Flüssigkeit ist in ihrer Zusammensetzung der Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) ähnlich. In die Gelenkkapsel injizierter Farbstoff landet häufig in der Zyste, die sich nach Aktivität vergrößern kann. In die Zyste injizierter Farbstoff gelangt jedoch nur selten in das Gelenk, was auf die offensichtliche Bildung eines wirksamen "Rückschlagventils" zurückzuführen ist, das die Flüssigkeit aus dem Gelenk heraus-, aber nicht wieder hineinlässt.

In den Synovialien werden eine posttraumatische Degeneration des Bindegewebes und eine Entzündung als Ursache in Betracht gezogen. Weitere mögliche Mechanismen für die Entstehung von Ganglienzysten sind wiederholte mechanische Belastungen, Facettenarthrose, myxoide Degeneration des periartikulären Bindegewebes und Verflüssigung bei chronischer Schädigung, vermehrte Produktion von Hyaluronsäure durch Fibroblasten und eine Proliferation von Mesenchymzellen. Ganglienzysten können sich auch unabhängig von einem Gelenk entwickeln.

Diagnose

Ganglien-Zysten sind leicht zu diagnostizieren, da sie sichtbar und bei Berührung biegsam sind.
Es sollten Röntgenaufnahmen in AP- und Seitenansicht angefertigt werden, um eine schwerwiegendere zugrunde liegende Pathologie auszuschließen.
Eine Ultraschalluntersuchung kann eingesetzt werden, um die Diagnosesicherheit bei klinisch verdächtigen Läsionen zu erhöhen oder um okkulte Zysten darzustellen. Intratendinöse Ganglien können so leicht von extratendinösen Ganglien unterschieden werden können, da Ganglienzysten mikroskopisch gesehen dünnwandig sind, die eine klare, schleimige Flüssigkeit enthalten.

Therapie

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Ganglion zu behandeln: Punktion und Operation. Leider handelt es sich bei dem Ganglion um eine Anomalie, die trotz fachkundiger Behandlung zum Wiederauftreten (Rezidiv) neigt. Das Risiko dafür ist nach einer Punktion größer als nach einer Operation, aber die Punktion verursacht keine Narbe und keine Nachschmerzen.

Punktion

Das Ganglion wird mit Injektionsnadel leergesaugt. Anschließend wird der Hohlraum mit einem Kortikosteroid (entzündungshemmendes Medikament) gefüllt um Entzündungen entgegenwirken. Die Stelle muss dann eine Woche lang mehrmals täglich kräftig massiert werden.

Operation

Die Operation wird in der Regel unter örtlicher Betäubung in der Ambulanz durchgeführt. Durch einen kleinen Schnitt wird das Ganglion freigelegt und aus dem umliegenden Gewebe entfernt. In schwierigeren Fällen, z.B. bei wiederholten Eingriffen, kann eine umfassende Anästhesie erforderlich sein. Nach der Operation wird häufig für den ersten Tag ein Druckverband mit einer Armschlinge angelegt. Der Patient ist also nicht mehr in der Lage Auto zu fahren.

Nachbetreuung

Nachschmerzen können Sie am besten bekämpfen, indem Sie so schnell wie möglich nach dem Eingriff ein Schmerzmittel (zum Beispiel Aspirin 500 mg) einnehmen und dies 4 Stunden später wiederholen. Nach 2 Tagen darf die Wunde wieder kurz nass werden und ist ein Verband nicht mehr unbedingt notwendig. Das Operationsgebiet muss einige Tage geschont werden. Äußere Hautnähte werden nach 10 bis 14 Tagen entfernt.

Komplikationen

Komplikationen kommen nur selten vor und dann fast nur nach der Operation. Es gibt, wie bei jedem Eingriff, eine geringe Möglichkeit einer Nachblutung oder einer Wundinfektion. Eine Beschädigung von Blutgefäßen oder Nerven ist selten. Bei schweren Wundproblemen sollten Sie natürlich mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.

Schmerzen & Verletzungen