Bei Läufern gehört der Fersensporn zu eher häufig auftretenden Beschwerden. Er stellt eine schmerzhafte Stelle unter der Ferse dar und verhindert, dass der Betroffene diese belasten kann. Die Sehnenplatte, auch „fascia plantaris“ genannt, ist direkt unter dem Fuß befestigt. Die Verbindungsstelle kann sich jedoch entzünden, was letztendlich als Fersensporn (synonym Kalkaneussporn bzw. Calcaneussporn, von lat. calcaneus, Fersenbein) bezeichnet wird und eine Erkrankung darstellt. Bei häufigem Laufsport wird dieser Prozess früh bemerkt, tritt also nicht plötzlich und aus dem Nichts auf. Mit steigender Belastung verschlimmern sich die Schmerzen und nehmen allmählich immer mehr zu. Aus diesem Grund ist auch von einer Überbelastungsverletzung die Rede.

Entwicklung Fersensporn bei Läufern

Schematische Zeichnung der Lokalisation des Fersensporn im Fuß

Zu Beginn und während dem Anfangsstadium der Verletzung treten häufig morgens, am Tag nach dem Training, ein leichter oder als lästig empfundener, Schmerz auf. Meist dann, wenn zuvor ein besonders belastendes Training stattgefunden oder man ungewohnt lange auf einem harten Boden gestanden hat. Besonders die Verbindungsstelle schmerzt, wenn man diese belasten möchte, was zwangsläufig beim Laufen passiert. Wird der Schmerz ignoriert, so können sich die Beschwerden verschlimmern und während dem Sport heftiger werden.


Während der Aufwärmphase kann es jedoch sein, dass die Schmerzen zurückgehen, sie kehren jedoch in der anschließenden Ruhephase oder während dem Sport, wieder zurück. Werden weiterhin keine Gegenmaßnahmen ergriffen, so verschlimmern sich die Schmerzen derart, dass der Sportler das Training überhaupt nicht mehr fortführen kann. Die Heilung des Fersensporns kann sehr lange dauern, meist über Monate hinweg. Es ist also absolut ratsam, schon früh mit der Behandlung zu beginnen.

Ursachen

In der Regel handelt es sich um mehrere Faktoren, welche den Fersensporn begünstigen. Immer jedoch hat es etwas mit einer gewissen Über- oder Fehlbelastung zu tun, die während dem Sport oder der Tätigkeit ausgeübt wird. Generell wird die Sehnenplatte nur bedingt durchblutet, was die Genesung des Fersensporns langwierig macht. Eine Überbelastung ist schnell und unbemerkt passiert, beispielsweise durch ein unzureichendes Aufwärmen vor dem Training oder aufgrund steifer Muskeln. So etwa, wenn Dehnungsübungen nicht richtig ausgeführt werden. Die Wadenmuskulatur darf also auf keinen Fall bei den Übungen zum Aufwärmen außer Acht gelassen werden, wenn es um das Aufwärmen geht.

Weiterhin ursächlich können das Laufen auf einem harten Untergrund, etwa Asphalt oder Beton, darstellen. Auch ein zu schneller und häufiger Dauerlauf oder ein häufiges, ungewohntes Bergtraining, können die Entwicklung des Fersensporns begünstigen. Sehr häufig werden dabei auch Schuhe getragen, welche die Stöße nur unzureichend abfedern oder nicht ausreichend Stütze bieten. Dies passiert dann, wenn der Trainingsschuh nicht passt oder der Fußform nicht entspricht.

Probleme können auch dann auftreten, wenn die Unterschenkel oder die Füße leichte Standabweichungen aufweisen. So beispielsweise bei Hohlfüßen oder Knick- und Plattfüßen. Auch dann ist eine Überbelastung vorprogrammiert, ebenso wie es bei einem angeborenen Beinlängenunterschied vorkommt, der nicht durch korrektes Schuhwerk ausgeglichen wird. Überbelastung kann auch etwas mit Übergewicht zu tun haben. Wer also durch das Laufen abnehmen möchte, der sollte besonders langsam die Trainingsintensität steigern. Nach dem Training ist es oft problematisch, wenn die Entspannungsphasen oder Auslaufphasen zu kurz gehalten werden. Es ist absolut wichtig, nach dem Training abzukühlen.

Kann man Fersensporn vorbeugen?

Kennt man die Ursachen, so kann man diese weitgehend vermeiden. Ein gutes Aufwärmtraining sollte allem voranstehen und etwa 10-15 Minuten betragen. Beim Laufen wäre dies ein langsames Einlaufen, gepaart mit diversen Dehnübungen. Diese sollten jedoch auf keinen Fall unter Schmerzen ausgeführt werden und auch die Ausgangshaltung und die Ausführung sollten stimmen. So dürfen Dehnübungen nicht über die Schmerzgrenze hinausgehen und auch nicht federnd ausgeführt werden. Die einzelnen Übungen sind etwa 1,5 – 2 Sekunden durchzuführen, pro Bein sollte danach ein Wechsel stattfinden, um später die andere Seite zu wiederholen.

Tipps zur Vorbeugung

Ein guter und sinnvoll gestalteter Trainingsaufbau ist das A und O zur Vorbeugung. So sollte das Tempo nur allmählich gesteigert werden, vor allem dann, wenn man Bergtraining betreibt. Die Belastbarkeit der Sehne passt sich nicht so schnell den Gegebenheiten an, wie es bei Muskeln oder der Kondition der Fall ist. Gleiches gilt nach Verletzungen oder Krankheiten, nach denen das Training nur gemächlich wiederaufgenommen werden sollte. Es kann dauern, ehe sich die Sehnen der alten Belastung erneut angepasst haben.

Generell sollten in das Training immer muskelkräftigende Übungen für die Füße und die Waden eingebaut werden. Diese werden nämlich gerne beim Training vernachlässigt oder vergessen. Die Fußmuskeln lassen sich am besten stärken, indem ein Handtuch zur Hilfe genommen wird. Das Tuch wird zu beiden Seiten an den Körper gezogen. Auch mittels zusätzlichen Gewichts kann die Übung noch verstärkt werden. Die Muskulatur der Waden wird am besten mit einer Übung an Treppenstufen gestärkt. Dafür werden die Zehen einfach an der Stufe aufgestellt und das Gewicht des Körpers nach vorne gelehnt. Wichtig dabei ist allerdings ein rauer Untergrund, um nicht auszurutschen.

Den Fersensporn vorbeugen kann man auch, indem auf möglichst weichem Untergrund gelaufen wird. So kann der Sportler das Lauftraining auf dem Rasen durchführen oder in den Wald gehen, um dort passenden Trainingsuntergrund zu finden. Passende Laufschuhe sind das Wichtigste und sollten oberste Priorität haben. Diese sollten eine stoßdämpfende Sohle und eine stabile Fersenstütze beinhalten. Die Investition in hochwertiges Schuhwerk lohnt sich, wenn sehr häufig und regelmäßig Sport betrieben wird. Sollten leichte Fußfehler vorliegen, wie es bei Knickfüßen oder Plattfüßen der Fall sein kann, so bedarf dies eine gesonderte Rücksichtnahme bei der Wahl des passenden Schuhwerks. Beispielsweise müssen Schuhe mit Antipronationskeil zu empfehlen, sofern die Füße nach innen abknicken. Generell gibt es diese in speziellen Fachgeschäften, wo eine umfassende Anprobe und Beratung durchzuführen ist. Bei unterschiedlichen Beinlängen können die Schuhe entsprechend angepasst werden. Orthopädieschuhmacher können spezielle Sonderanfertigungen anfertigen.

Nach dem Training ist die Abkühl- und Entspannungsphase entscheidend. Hierbei ist es wichtig, nicht abrupt mit dem Training aufzuhören, sondern langsam und stufenweise das Training zu einem Abschluss zu bringen. Das Laufen ist zunächst einfach zu verlangsamen, die letzten Meter sind in einem langsamen Schritt zu gehen. Komplett beendet wird bestenfalls mit ausgewählten Dehnungsübungen. Wenn Atmung und Puls wieder auf dem Ausgangsniveau liegen, kann das Training beendet werden.

Behandlung

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Vorkehrungen ein Fersensporn entstanden sein, so sollten die Warnsignale des Körpers auf alle Fälle ernst genommen werden. Sie sind es schließlich, die den Körper zu Ruhe zwingen, wenn etwas zu viel gewesen ist oder etwas nicht stimmt. Wichtig ist zunächst, die Stelle möglichst täglich zu kühlen und keinen neuen Belastungen auszusetzen. Ist der Fersensporn noch nicht so schlimm ausgeprägt, so kann das Lauftraining gegebenenfalls ausgetauscht werden, etwa durch Fahrradfahren oder Schwimmen. Wichtig ist, Sportarten zu wählen, welche die Fersen nicht belastet. Zeigen Dehnübungen, Kühlung und Trainingswechsel, bzw. Ruhe, keine Wirkung, so ist ein Hausarzt zu konsultieren. Er beurteilt, ob eine physiotherapeutische Behandlung notwendig wird.

Schmerzen & Verletzungen