1. Tut ein Sportmasseur etwas anderes als ein Physiotherapeut?
Ja sicher. Der Physiotherapeut ist viel mehr für die Genesung tätig. Der Physiotherapeut spricht dann auch vom “Patienten“ und der Sportmasseur nicht. Wenn man eine Verletzung hat, einen gerissenen Muskel oder was auch immer, dann versucht der Physiotherapeut, das wieder so gut wie möglich heilen zu lassen. Sehr oft mit Hilfe von Apparaten. Der Sportmasseur oder die Sportmasseurin arbeitet mit den Händen. Der Sportmasseur ist viel mehr vorbeugend tätig und leistet Erste Hilfe auf dem Platz bei einem gezerrten Muskel oder dergleichen. Seine Arbeit ist darauf gerichtet, gerade Verletzungen zu verhüten. Das trachtet er zu erreichen durch Massieren, Bandagieren und, insbesondere, durch Beraten. Gleichzeitig kann er eingeschaltet werden, um jemanden einige Zeit zu begleiten, nachdem der Arzt diesen für genesen erklärt hat. Die Gefahr eines Verletzungsrückfalls wird dann herabgesetzt.

2. Was ist Massieren?
Bei der Sportausübung wird sich angestrengt. Jede Anstrengung, so klein sie auch sein mag, erzeugt Abfallstoffe im Körper und also auch in den Muskeln. Mittels Massagetechniken ist der Sportmasseur in der Lage, mit seinen Händen Abfallstoffe schneller aus dem Körper verschwinden zu lassen. Infolge der unterschiedlichen Massagetechniken entsteht eine stark erhöhte Durchblutung. Es werden dann optimale Verhältnisse hergestellt, die zu einer beschleunigten körperlichen Erholung führen. Die Abfallstoffe werden dann aus dem Körper entfernt. Darunter die Milchsäure, die unter anderem für den Muskelkater und die Muskelsteifheit verantwortlich ist. Der Körper ist dann wieder besser in der Lage, eine schwere Belastung zu bewältigen.

3. Und Bandagieren?
Ein Sportmasseur hat gelernt, wie er einen Stützverband anlegen muss. Das nennen wir Bandagieren. Bandagieren kommt am meisten vor bei den fanatischen, den Wettkampfsportarten. Schweres Training verursacht oft einige körperliche Beschwerden. In der Regel ist Ruhe oder ein angepasstes Training dann die beste Lösung, aber Wettkampfsportler wollen oft so wenig Zeit wie möglich verlieren. Eine Bandage kann die verletzte Stelle entlasten, wodurch die Belastbarkeit zunimmt. Das Training kann dann doch fortgesetzt werden. So eine Bandage schränkt gleichsam den Spielraum des Gelenks und die Möglichkeiten des Muskels ein, sodass das Training noch leidlich fortgesetzt werden kann. Eine Bandage kann von jedem als Hilfsmittel beim Training benutzt werden, nachdem der Sportler vom Arzt oder Physiotherapeuten für geheilt erklärt worden ist. Die Bandage dient hier mehr als eine zusätzliche Stütze, sodass das Risiko eines Verletzungsrückfalls beträchtlich herabgesetzt wird.

4. Was versteht man unter der beratenden Aufgabe des Sportmasseurs?
Das ist eigentlich das Allerwichtigste, das der Sportmasseur tut. Dadurch, dass der Sportler bei ihm auf der Massageliege liegt, kann er genau fühlen, wie der Körper des Sportlers auf das Training reagiert hat. Ob er zu viel macht oder gerade zu wenig. Ob eine Verletzung droht oder ob noch genauso weiter trainiert werden kann. Ein Sportler hat mit seinem Sportmasseur einen viel engeren Kontakt als mit seinem Hausarzt oder mit einem Trainer. Das kommt dadurch, dass man eine Zeit lang mit den Händen an seinem Körper arbeitet. Der Sportler erzählt, was er trainieren will und der Sportmasseur kann ihn dann beraten, ob er das körperlich schaffen kann oder nicht. Oder dass er erwartet, dass sich dann Verletzungen einstellen. Er fühlt gleichsam nach der Spannung und nach den Verkürzungen in den Muskeln. Da gewinnt er seine Information über die Belastbarkeit des Läufers. Besonders für den gelegentlichen Dauerläufer ist ein Sportmasseur eigentlich ein Muss. Ihm fehlt gerade das Feedback. Jemand, der ihn beraten, bremsen oder ermuntern kann. Auch kann der Sportmasseur etwaige Abweichungen am Bewegungsapparat feststellen. Abweichungen, die später zu Verletzungen führen können. Einen Unterschied in der Beinlänge zum Beispiel.

5. Was muss ich mir vorstellen, wenn ich zu einem Sportmasseur gehe?
Nun, man stellt sich vor. Und der Sportmasseur beginnt mit Fragen. Nach dem allgemeinen Gesundheitszustand. Was für Sport man treibt, wie viele Male, ob man Verletzungen gehabt hat. Es ist das beste, Sportkleidung mitzunehmen. Ein T-Shirt und eine kurze Hose, die man während des Massierens anbehalten kann und seine Laufschuhe. Dann kann der Sportmasseur gegebenenfalls noch seine Meinung dazu äußern.

6. Ich habe mal gehört, dass man sich nackt auf eine Liege legen muss?
Quatsch. Wenn die Beine massiert werden, dann behält man eine Turnhose an und der Rücken wird massiert, wenn man auf dem Bauch liegt. Als Regel gilt, dass allein der Körperteil entblößt ist, an dem gearbeitet wird. Der Rest ist abgedeckt wegen des Wärmeverlustes.

7. Benutzt der Sportmasseur noch ein Mittel, wenn er über den Körper reibt?
Ein Sportmasseur verwendet Massageöl. Das tut er, weil so verhindert wird, dass Haare losgezogen werden, was sehr schmerzhaft ist. Überdies sorgt so ein Massageöl dafür, dass der Reibungswiderstand überall gleich ist. Die Hände des Masseurs finden also an jeder Stelle des Körpers denselben Widerstand. Jeder Sportmasseur hat verschiedene Sorten Massageöl. Würde einmal der Fall eintreten, dass jemand ein bestimmtes Massageöl nicht vertragen kann, dann benutzt er ein anderes. Das Massageöl, das ein Sportmasseur verwendet, ist neutral. Es ist nichts zur Wärmeerzeugung oder etwas in der Art zugesetzt. Außer in besonderen Fällen, zum Beispiel wenn er eine übernormale Durchblutung bewirken will.

8. Was kostet eine Massagebehandlung?
Das hängt davon ab, was man alles massieren lässt. Aber sagen wir: etwa 35,- Euro pro Stunde. (Beine ½ Stunde, vollständig 1 Stunde). Bei der Terminvereinbarung können, auf Basis der Wünsche, genaue Angaben gemacht werden.

9. Wie oft etwa muss man massiert werden, wenn es von Nutzen bleiben soll?
Einmal in zwei Wochen ist sicher zu empfehlen. Nach Möglichkeit jede Woche. Vereinbaren Sie immer für den Tag nach einem schweren Training einen Termin. Und bestimmt nach einem schweren Wettkampf. Ein Sportmasseur kann dann das meiste vom Körper "ablesen". Er kann dann am besten erfühlen, wie der Körper auf die schwere Belastung reagiert hat. Ob der Körper sich schon erholt hat oder noch nicht. Wo die etwaigen schwachen Stellen sitzen und Ähnliches. Er kann dann seine beratende Aufgabe am besten wahrnehmen.

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